Bereits 2011 hat die Europäische Kommission 14 kritische Rohstoffe benannt, mittlerweile ist die Zahl auf 30 Materialien angestiegen (Stand 2020). Sogenannte kritische Rohstoffe sind laut Europäischer Kommission Rohstoffe, die eine entscheidende wirtschaftliche Bedeutung haben, aber nicht zuverlässig innerhalb der EU abgebaut werden können und somit zum größten Teil importiert werden müssen (1).

Dabei wird jedoch vollkommen vernachlässigt, dass es eine viel größere Anzahl wirklich kritischer Rohstoffe gibt. So sind laut Europäischer Kommission Gold und Wolfram keine sogenannten kritischen Rohstoffe, obwohl diese als Konfliktrohstoffe gelten. Konfliktrohstoff bedeutet, dass in den primären Anbaugebieten dauerhaft (Bürger-)Krieg, Vertreibung oder andere Konflikte herrschen. Die primären Abbaugebiete von Gold und Wolfram sind die D.R. Kongo, Brasilien und angrenzende Länder (2). Darüber hinaus wurden laut Umweltbundesamt bei der Einstufung von kritischen Rostoffen durch die Europäische Kommission Umwelt- und Nachhaltigkeitsaspekte nicht ausreichend berücksichtigt (3).

Foto: Roland Brockmann – MISEREOR

(1) https://www.techbuyer.com/de/blog/was-sind-kritische-rohstoffe
(2) https://utopia.de/zinn-gold-tantal-wolfram-konfliktrohstoffe-23260/
(3) https://www.umweltbundesamt.de/themen/kritische-rohstoffe-aus-umweltsicht-ermittelt